8B Swing Spielanleitung


Es gibt viele Arten, Swing zu tanzen. Das 4er Muster wurde bereits im Kapitel 5. vorgestellt.

Bei der folgenden Spielanleitung geht es darum, mit einem "Off-Beat 8ter Muster" zu improvisieren.
Da Spielmaterial besteht aus drei Schritten, die auf die jeweils 4 Taktschläge der Musik verteilt werden.
Anders als beim "On beat 8ter Muster" (6.1.) werden diese Schritte nicht auf die Taktschläge 1, 2 und 3 verteilt, sondern auf die Taktschläge 1, 2, und 4 verteilt. Um das zu üben, simulieren wir zunächst einmal einen 4/4 Takt.
Wir nehmen die Anfangszeile des Kinderliedes "Meister Jakob", und wiederholen sie regelmäßig. (5)
Auf die Silben "Mei" und "ster", soll jeweils ein Schritt gesetzt, auf der 3. Silbe "Ja" pausiert, und auf der 4. Silbe "kop" soll wieder ein Schritt gesetzt werden. Statt "Meister Jakob" könnte auch "Mei -ster -nix -kop" sagen. Da man 8 Taktschläge braucht, um wieder dort anzukommen, wo man begonnen hat, handelt es sich um ein "8ter Muster". (6.1.)
Ein bisschen verwirrend beim "Off-Beat" ist, dass die Nummerierung der Taktschläge nicht deckungsgleich mit der Zählweise der Schritte ist:


Taktschläge
Taktschläge
einseitig geschlossen unterschiedliche Schritrichtung

Der Spielauftrag lautet:

Spielauftrag:"Die Partner fassen sich an den Händen. Der Partner, der die Rolle des Führenden übernommen hat, dreht seinen Partner und sich selbst. Mal benutzt er dazu nur einen Arm, mal beide Arme."


Wieder geht es darum den Spielauftrag zu erfüllen, und dabei nur das erlaubte Spielmaterial (das "Off-Beat 8ter Muster") zu verwenden.
Zum Improvisieren braucht man lediglich noch die Regel:


"Der geführte Partner hält sich etwa eine Armlänge vom führenden Partner entfernt auf. Entfernt sich der führende Partner, folgt ihm der geführte Partner im gleichen Abstand.
Der geführte Partner ist dem führenden Partner zugewandt. Diese Position (Grundposition) verlässt er nur, wenn die Führungsimpulse des Partners dies einfordern. Wenn keine Führungsimpulse mehr erfolgen, kehrt er von sich aus wieder in die Grundposition zurück.


Das Ganze soll ein Swing Tanz werden, also bekommen die Spieler einen weiteren Spielauftrag. Sie sollen sich dabei ein bisschen wie Charly Chaplin, oder ein Steh-auf-Männchen bewegen. (5)

"Die Tänzer sollen sich bewegen wie "Charly Chaplin"."

Video | Improvisation Off-Beat 8ter Swing | Video auf bebop's game YOUTUBE

Mit Musik könnte das Ganze zum Beispiel so aussehen:


Video | Salsa Improvisation Off-Beat 8ter Swing mit Musik| Video auf bebop's game YOUTUBE






Einleitung Swing

Unter dem Oberbegriff "Swing Tänze" lassen sich eine ganze Reihe von bekannten Tänzen zusammenfassen, wie der "West Coast Swing", der "East Coast Swing", der "Lindy Hop", der "Jitterbug", der "Boogie" und der "Jive", um nur einige zu nennen.
In den goldenen 1920igern, der Hochzeit des Dixiland Jazz, entwickelten sich eine Reihe von "Jazztänzen", wie der, der Lindy Hop, der wichtigste von Ihnen. Diese Tänze waren vom Stepptanz und Charleston, aber auch von traditionellen westafrikanischen und europäischen Tänzen beeinflusst, was ihre große stilistische Bandbreite erklärt.
Der Lindy selbst erblickte das Licht der Welt 1927, als der Tänzer Shorty Snowden auf einer Tanzveranstaltung in New York gefragt wurde, was er denn Verrücktes tanzen würde. Seine Antwort war schlicht: "The Lindy". Es war das Jahr der ersten Atlantik Überquerung durch Charles Lindbergh, und Snowden begründete seine Antwort damit, dass "Lindy tanzen" wie fliegen sei.
Ob sich das auf die Damen bezog, die seit einiger Zeit beim "Swing" und "Hop" – diesen völlig neuen Tänzen, bei dem alles erlaubt war, solange man sich im Rhythmus der Musik bewegte – durch die Luft flogen, oder auf seine eigenen Sprünge, liegt im Dunkeln der Geschichte.
Sie waren revolutionär, diese neuen Tänze, denn erstmalig wurden mit ihnen Paartänze geschaffen, die allein von der Improvisation der Tänzer lebten. Die neue verrückte Art zu tanzen, war bald sehr beliebt, wozu auch Filme wie "Day at the Races" mit den Marx Brothers, und "Hellzapoppin" beitrugen. Die exzentrischen Bewegungen und wilde Akrobatik der Tänzer wurden zudem durch die wachsende Popularität des Boogie-Woogie unterstützt.
Ihren großen Durchbruch hatten die "Swingtänze" Mitte der 1930iger Jahre, als die jüngere Tänzergeneration Alternativen zum Foxtrott suchte. Benny Goodman setzte mit seiner Amerikatournee 1935 eine wahre Tanzleidenschaft in Gang, welche bis zum Ende der 1940iger Jahre anhielt. Es war die große Zeit der Bigbands, denn nur sie konnten sich mit ihrer Vervielfachung der Trompeten, Posaunen und Klarinetten in den großen "Dance Halls", in denen sich bis zu tausend Tänzer vergnügten, ohne Verstärkung Gehör verschaffen.
Europa blieb von diesem "Fieber" relativ unberührt - man befand sich im Krieg. In Deutschland war die "Negermusik" und das "artfremde" Gehopse sogar unerwünscht, und dass, obwohl es viele Parallelen zu alpenländischen Volkstänzen aufwies, wie die offene Paarhaltung, das Drehen unter dem Arm des Partners, oder das gegenseitige Hochheben.
Nach Deutschland kam der "Lindy" mit den amerikanischen Besatzungssoldaten, durch die sich der neue Tanzstil schließlich auch in Europa durchsetzte. In England wurde der neue Tanzstil "Jive" genannt, und in Österreich "Boogie Woogie".

Auf einen Blick:
Art:      Paartanz (Gesellschaftstanz)
Musik:    4/4 Takt; Swing, Big Band, Rock'n Roll, Blues, Boogie Woogie, u.v.m.
Tanzhaltung:   Geschlossene/offene Tanzhaltung
Geschwindigkeit:    ca. 40 bis 60 Takte pro Minute (160 bis 240 beats per minute)

Entstehungszeit:    verrschiedene Formen seit den 1920er Jahren, bis 1950er Jahre
Gruppe:    Die Salsa gehört zur Gruppe der Lateinamerikanischen Tänzen.