6 Zählmuster in den Lateinamerikanischen Tänzen


Bei dem Gezeigten, bzw. Beschriebenen handelt es sich um ein sogenanntes 4er Muster. Diese Bezeichnung rührt daher, dass man die Zeit, die man für eine Bewegungssequenz braucht, anhand der Taktschläge zählt. In diesem Fall braucht man 4 Taktschläge (aber nur 2 Schritte!) um wieder dort anzukommen, wo man begonnen hat. Das wichtigste Muster innerhalb der Gruppe der Lateinamerikanischen Tänze – zu denen auch die Swing Tänze gerechnet werden – ist allerdings das 8ter Muster.



6.1 8ter Muster (8-Count)


Den meisten Lateinamerikanischen Tänzen liegt ein sogenanntes "8ter Muster" (8 Count) zugrunde. Das bedeutet, dass man 8 Taktschläge braucht, bevor sich die Bewegungssequenz wiederholt.


Übung:

Um einen sich über zwei 4/4 Takte erstreckenden Zeitrahmen zu simulieren, sprechen wir zweimal die Anfangszeile unseres Liedes "Meister Jakob" (jeweils 4 Zählzeiten). Auf die ersten drei Silben (Mei -ster-Ja...) soll jeweils ein Schritt gesetzt werden, auf der 4. Silbe (…kop) verharrt man einfach auf dem Bein, auf dem man nach dem 3. Schritt angekommen ist. Dann wiederholt sich das Ganze. Diesmal beginnt die Sequenz mit dem anderen Bein. Dann wiederholt man beide Sequenzen.
Anders gesagt: man macht immer drei Schritte, und dann eine Pause.
Während man nach dem 3. Schritt pausiert, sollte man ganz auf dem belasteten Bein stehen können.
Es ist im Moment völlig egal, wohin man die Schritte setzt, solange man im zeitlichen Rahmen verbleibt, und nach dem 3. Schritt auf dem belasteten Bein stehen kann, ohne umzufallen.
Bei dieser Übung kommt es auch noch nicht darauf an, sich auf eine bestimmte Art zu bewegen. Die Spielregeln sind also denkbar einfach 😉.


Übung: 8ter Muster mit Spielauftrag

Um diese Übung gemeinsam mit einem Partner „spielen“ zu können, brauchen wir wieder einen Spielauftrag.

Spielauftrag: Die Partner fassen sich an den Händen und drehen, bzw. verknoten sich.

Das Ganze könnte nun so aussehen:

Mit Musik könnte das Ganze so aussehen:

Video | 8ter unspezifisch | Video auf bebop's game YOUTUBE


Wollen wir eine tanzen,Wollen wir einen auf einem 8ter Muster basierenden Tanz wie z.B. SALSA tanzen, müssen wir allerdings wissen "wie" die Bewegungen bei diesem Tanz gemacht werden sollen. Bei der Salsa wäre das ungefähr so, wie wir es schon bei der Merengue kennengelernt haben.


Video | Salsa | Video auf bebop's game YOUTUBE



Einleitung Salsa



"Vor allem ist der Begriff Salsa eine Erfindung, um es Leuten, die, die Musik nicht gut kennen, einfacher zu machen, eine musikalische Stilrichtung zu bestimmen." (Ray Barretto, puertorikanischer Musiker)

Die Salsa – eigentlich eine scharfe Soße, oder eine besonders heiße Stilrichtung des Mambos – hat als musikalischer Mix seit den 60iger Jahren großen Anklang gefunden. Musikalisch besticht sie durch ihren temperamentvollen Rhythmus, tänzerisch durch ihre lockere Vielseitigkeit. Nicht dem Reglement des Turniertanzes unterworfen, konnte sie sich als eine art "Streetdance" entwickeln, der sehr viel individuellen Spielraum gibt.
Dabei wurden die europäischen und afrikanischen Elemente fleißig gemixt. Angefangen hat das Mixen schon zu frühen Kolonialzeiten auf Kuba, aber der wichtigste "Mix" fand in den 40iger Jahren mit der Entstehung des Mambos in den USA statt. Eigentlich war der Mambo ein Gespräch zwischen Trommeln und Göttern. Dabei wurden die Trommeln in verschiedenen Rhythmen geschlagen. So entstand eine polymetrische Unterhaltung. Dieses vermeindlich rhythmische Durcheinander wirkt auf Anfänger oft verwirrend, hat es sich aber einmal geordnet, kann der Mambo richtig süchtig machen. Die Grundzutaten der Salsa bestehen vor allem aus der im Mambo vollzogenen Verschmelzung afrokubanischer Rhythmik mit nordamerikanischem Jazz. Die richtig scharfe Soße entstand durch das Hinzufügen einiger weiterer rhythmischen Zutaten, wie z.B. der Bomba und Plena aus Puerto Rico.
Gemischt wurde zunächst in New York. Von dort wanderte die neue Musik zurück in ihre Heimatländer. Nach Kuba kam sie allerdings aufgrund der politischen Situation erst recht spät, da die dort lebenden Musiker nur selten ins Ausland durften. Dies änderte sich erst, als die kubanische Regierung durch die Auflösung der UdSSR, und dem damit verbundenen Wegfall der Wirtschaftshilfe gezwungen war, eine liberalere Politik zu betreiben. Heute ist Kuba zusammen mit Puerto Rico eines der größten Salsa-Zentren außerhalb der USA. Die größten Salsa Festivals finden aber auch weiterhin in den USA statt, wie das alljährliche Salsa-Festival im Madison Square Garden in New York, und dem "Carnaval en la Calle Ocho" in Miami.
Obwohl man sagen kann, dass die Salsa eine sehr junge musikalische Entwicklung ist, gibt es aufgrund ihrer großen Beliebtheit in den Lateinamerikanischen Ländern inzwischen unzählige Stilrichtungen, bei denen auch die Texte von großer Wichtigkeit sind. Angefangen bei der "salsa erótica" und der "salsa romántika", bis hin zur Jazz-Salsa – und zu all diesen Stilrichtungen wird getanzt. Mal romantisch und weich, an die Rumba angelehnt, mal schnell und rhythmisch, mit klaren Mamboelementen.
Rhythmisch steht die Salsa in der Tradition des Swing. Die Betonung liegt auf der 4. Zähleinheit bei leichter Nebenbetonung des 2. Schlages. Dies geschieht durch die Rhythmusinstrumente - allen voran durch Bongo und Tumba. Der Gesang folgt meist der europäischen Tradition, und betont den 1. und 3. Schlag. Dieses Spannungsverhältnis erzeugt den typischen Salsa-Sound. Die Geschwindigkeit umfasst einen außergewöhnlich großen Bereich von 40 bis 60 Takten pro Minute. Eine offizielle "Teilung" in verschiedene Tänze, wie wir sie vom Foxtrott kennen, hat es nie gegeben, ebenso wenig wie eine verbindliche Festlegung des Figurenrepertoires, oder eines bestimmten Grundschrittes. Infolgedessen sind wir mit den unterschiedlichsten Tanzstilen konfrontiert, von denen der sog. "Cuban-Stile", und der "Los Angeles-Stile" die wohl in Deutschland momentan populärsten tänzerischen Stilrichtungen sind.

Auf einen Blick:
Art:      Paartanz (Gesellschaftstanz)
Musik:    4/4 Takt; Salsa, Lateinamerikanische Musik, Popmusik, Latin Rock
Tanzhaltung:   Geschlossene/offene Tanzhaltung
Geschwindigkeit:    ca. 40 bis 60 Takte pro Minute (120 bis 240 beats per minute)

Entstehungszeit ca. 1970er Jahre Gruppe Die Salsa gehört zur Gruppe der Lateinamerikanischen Tänzen.